Städte in der Umgebung: Amberg

Im trüben Winter besuchte ich Städte in der näheren Umgebung. Kriterium: Maximal eine Stunde Autofahrt entfernt.

Der zweite Städtetrip brachte mich nach Amberg. Der Schnee hatte die Oberpfalz in ein Winter Wonderland verwandelt. Der Hochnebel verschleierte die Sicht. Daher fuhr ich mit dem Zug statt mit dem Auto. Auf dem Hinweg nahm ich die direkte Verbindung, die 46 Minuten von Regensburg nach Amberg dauerte. Ich drängelte mich frech vor, um einen Sitzplatz zu ergattern. Auf dem Rückweg machte ich den Fehler, in Schwandorf umsteigen zu wollen. Dort wartete ich 90 Minuten auf einen Anschluss! Es fielen Züge wegen Schneechaos und Bahnstreik am Vortag aus. Zum Zeitvertreib spazierte ich zum Marktplatz Schwandorf mit putzigen Häusern und bayrischer Zwiebelturm- Kirche. Später blieb ich in der Bahnhofshalle und las die Live- Anzeige ab. Abenteuer mit der Deutschen Bahn.

Gegenüber des Bahnhofs Amberg sticht die Stadtmauer ins Auge. Bei wärmeren Wetter hätte ich die bemerkenswerte Stadtbefestigung umrundet. Heute schlenderte ich an bunten, kleinen Stadthäuser- Juwelen weiter in das historische Stadtzentrum, dem Marktplatz. Vom Bahnhof zu Fuß in 5 Minuten. Diesmal Samstags und ohne Kind unterwegs, bummelte ich entspannt durch die Läden. Beim „Nanana“ entdeckte ich witzige Servietten für Mama. Bei „Brigitta“ hübsche Ohrringe im „Swaroschi“- Stil für meine Schwester. Perfekte Kleinigkeiten für Geburtstagspakete. Bei „A&B“ gab es keine Ski- Leggings, weil die Filiale zu klein sei. Bei „Hicks“- Textilien nur Strumpfhosen- artige Leggings.

Das Rathaus hat eine kuriose Fassade: Wie eine zugemauerte, gotische Kathedrale aus gelblich braunen Sandstein. Der Wochenmarkt war sympathisch übersichtlich. Ein Gemüsestand, eine Blumenhändlerin, ein Metzger, ein Imker mit verschiedenen Waren und eine Würstelbude. Kein Gedränge, kaum Besucher oder Touristen. An der Würstelbude bestellte ich Bratwürste mit süßen Senf, der extra für mich frisch ausgepackt wurde. Hier merkt man den fränkischen Einfluss. Die Franken bevorzugen scharfen Senf auf der Bratwurstsemmel.

Die Vils rauscht wie ein Gebirgsbach durch die Stadt. Ich folgte dem Flusslauf zum Wahrzeichen Ambergs: Der Stadtbrille. Das Wassertor spannt sich in zwei Bögen über den Fluss, die durch die Spiegelung im Wasser an eine Brille erinnern. Der Garten das Zeughauses daneben hätte als Filmkulisse dienen können. Mit Eiskristallen weiß glitzernd überzogen. Das weiße Gebäude wie ein Märchenschloß!

In der Burgerbar „Hans“ in Bahnhofsnähe wärmte ich mich in einem Wald aus Birkenstämmen im Lokal bei einem Cappo auf. Im Nachhinein hätte ich dort einen Burger essen und eine Stunde auf die direkte Zug- Verbindung warten sollen.

Das Bayernticket hat mich 27 Euro gekostet, Cappo + Würstl 7 Euro. Überschaubare Kosten.

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