Wir Minimalisten möchten entspannter leben und die Zeit mit den Dingen und Tätigkeiten verbringen, die uns wirklich wichtig sind.
Dazu gehört für mich, ein oder zwei Hobbys zu pflegen. Diese Hobbys sollten nicht irgendwen beeindrucken, sondern Euch selbst Freude bereiten. Ein Hobby zu finden, geht ganz leicht. Überlegt doch einfach, was Ihr als Kind am liebsten gemacht habt!
Falsche und richtige Hobby- Wahl
Falsche Kunst: Ich belegte einen Malkurs an der Volkshochschule, damit ich gekonnte Zeichnungen auf meinen Segelreisen erstellen kann wie andere Segelautoren in ihren Büchern. Leider fehlt mir das Auge für Proportionen und meine Kunstwerke erinnerten ungewollt an „Hundertwasser“.
Richtige Kunst: Als Jugendliche durfte ich mit dem Cello in renommierten Orchestern, wie das Nachwuchs- Orchester am Nürnberger Opernhaus, auftreten. Mein einziges Abitur- Schulfach mit der Note 1+ war das Singen im Schulchor. Jetzt lerne ich an der Volkshochschule Ukulele mit Gesang und schwebe von einem Erfolg zum nächsten. Gelegentlich darf ich dem Kurs sogar etwas vorsingen.
Falscher Sport: Wieso kann jeder Kraulschwimmen außer mir? Ich quälte mich durch zwei Kurse für Kraulschwimmen. Danach ging ich wieder zum Brustschwimmen über. Der Funke und die Technik sprang nicht über.
Richtiger Sport: Als Teenager fuhr ich lieber mit dem Rad als mit dem Schulbus zum Gymnasium im Nachbarort. Dank E- Bike radelte ich vor „Homeoffice“- Pflicht voller Elan zwei von fünf Werktagen in die Arbeit. Ich kam auf 1.500 Kilometer pro Jahr. Ganz ohne Murren und Inneren- Schweinehund- Überwinden. Die Fahrt zum Büro an der Donau entlang begeistert durch die wunderschöne Natur. Der Donauradweg überwindet kaum Höhenmeter und ist neu geteert. Eine angenehme Strecke.
Hobby erlernen
Die gute Nachricht: Die Grundlagen jedes Sports oder jeder Kunst sind schnell erlernt. Das sollte unseren Ansprüchen reichen. Der Erholungszweck vom Hobby wird in meinen Augen verfehlt, wenn eine Teilnahme an Wettbewerben angestrebt wird. Bis zur Olympiade schafft es einer aus Millionen Menschen! Ob Ihr ein neues Hobby mit Büchern, Youtuxx- Tutorials, Online- Kursen oder mit einem Lehrer erlernt, bleibt Geschmackssache. Ich persönlich lerne am liebsten im Gruppenunterricht von einem Lehrer. Beim Einzelunterricht fehlt mir oft der Ansporn zu üben. Vor den anderen Kursteilnehmer möchte ich mich nicht blamieren. Das motiviert zusätzlich.
Hobby ausüben
Im Idealfall solltet Ihr Euer Hobby zu Hause oder in Fussnähe ausüben können. Ich fahre zwar 2 x 10 Abende pro Jahr in die Stadt zum Ukulele- Kurs. Daheim singe ich täglich nach der Arbeit zwei neue Lieder aus dem Kurs. Das Singen kann ich zu Hause üben und muss nirgendwo erst hinfahren. Idiotisch finde ich Leute, die ihr Rad auf das Auto laden, um von der Stadtgrenze aus zu radeln. Besser sause ich mit dem E- Bike von daheim los.
Im Sommer segle ich gerne mit meinem Segelboot Shadow
Seit ich einen Liegeplatz auf dem nächstgelegenen See in rund 40 Kilometer Entfernung bekommen habe, kann ich dieses Hobby wöchentlich ausüben. Mit der 140 km weiten Anfahrt zum Brombachsee beschränkte sich das Segeln auf vier Wochenenden pro Jahr.
Hobby- Utensilien ausmisten
Für Hobbys kann man unbegrenzt Geld ausgeben und ganze Hobby- Räume, Hobby- Werkstätten und Hobby- Keller füllen. Nicht mit mir Minimalistin!
Mein Ukulele- Hobby beschränkt sich auf das Instrument, eine Instrumententasche, ein Stimmgerät, ein Notenständer und die Noten auf Papier. Die Notenbücher miste ich regelmäßig aus. Die Grenze ist für mich ein halbes Regalfach.
Für das Segelhobby habe ich die unbenutzten Blumenvasen aus dem Wohnzimmerschrank geschmissen und bewahre in sechs hübschen Pappkartons die Ausrüstung auf: Vier Spanngurte. Das Akkuladegerät für den Motorakku. Den Motorakku selbst. Navigationsbesteck und – Dreieck. Lifebelt und Lifelines. Zwei Kissen und zwei Decken überwintern im Kleiderschrank. Die Grenze ist für mich somit ein kompletter Schrank.
Soweit zu meinen Hobbys. Welches Hobby möchtet Ihr anfangen oder wiederbeleben?
Kerstin macht klar Schiff 